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Leitzins

 
✓ Leitzins wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegt und bestimmt die Konditionen zu denen Geschäftsbanken Geld anlegen und ausleihen können
✓ Seit 2016 stieg der durch die EZB festgelegte Zinssatz bis Juni 2024
✓ Seit 2024 sinkt der Zinssatz, um die Liquidität wieder zu erhöhen
✓ Durch niedrigeren Leitzins können Banken günstige Kredite an Geschäfts- und Privatkunden vergeben

Definition


Der Leitzins ist ein geldpolitisches Steuerinstrument, um zum Beispiel die Preise im Wirtschaftssystem stabil zu halten. Eine Preisstabilität ermöglicht ein gesundes Wachstum der Wirtschaft und beeinflusst das Konsumverhalten der Verbraucher positiv. Die Höhe des Leitzinses wird von der jeweiligen Zentralbank festgelegt, um bestimmte Ziele wie eine stabile Wirtschaftslage zu erreichen. Im europäischen Raum ist dafür die Europäische Zentralbank zuständig. Diese agiert dabei unabhängig von den Regierungen der EU-Länder.

Aktuelle Leitzinsen

Die Europäische Zentralbank gibt die Leitzinssätze vor

Die EZB legt verschiedene Leitzinssätze fest, die den Rahmen für die Geldpolitik im Euro-Raum bestimmen und einen direkten Einfluss auf die Banken haben. Diese können sich zum entsprechenden Leitzinssatz Geld bei der EZB leihen und nutzen ihn als Orientierung bei der Festlegung ihrer Kreditzinsen. Abhängig von der Höhe des Leitzinssatzes vergeben die Banken dann Kredite mit entsprechenden Zinsen an Verbraucher.

Insgesamt gibt es drei Leitzinssätze der EZB:

Der Hauptrefinanzierungszinssatz, auch als EZB-Leitzins bekannt, bestimmt, zu welchem Zinssatz sich Kreditinstitute und Banken Geld bei der EZB leihen können. Derzeit liegt der Hauptrefinanzierungszinssatz bei 2,90 Prozent (Stand 02/2025).

Der Einlagenzins beschreibt den Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken ihre Liquiditätsüberschüsse bei der EZB anlegen können. Derzeit beträgt dieser Zinssatz 2,75 Prozent (Stand 02/2025).

Der Spitzenrefinanzierungszinssatz ist der Zinssatz, zu dem sich die Banken bei der Zentralbank über Nacht Liquidität beschaffen können, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Derzeit liegt dieser Zinssatz bei 3,15 Prozent (Stand 02/2025).

Leitzins als Kontrolle der Inflation

Der Leitzins der EZB spielt eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Inflation, da er maßgeblich beeinflusst, wie teuer oder günstig Kredite sind und wie viel Geld im Umlauf ist. Bei steigender Inflation hebt die EZB häufig den Leitzins an, um die Nachfrage nach Krediten zu senken. Teurere Kredite führen dazu, dass Unternehmen und Verbraucher weniger investieren und ausgeben, wodurch der Preisdruck nachlässt. Gleichzeitig werden durch höhere Zinsen auch Spareinlagen attraktiver, was den Konsum weiter reduziert. So versucht die EZB, das Wirtschaftswachstum zu dämpfen und die Inflation in Richtung ihres mittelfristigen Ziels von etwa 2 % zu senken. Sinkt die Inflation hingegen zu stark, kann die EZB den Leitzins senken, um das Wirtschaftswachstum zu stimulieren. Die Senkung der Zinsen ist die Reaktion auf die aktuelle Inflation von 1,7 % (Stand 10/24).

So entsteht der Leitzins

Der Leitzins wird vom zuständigen Rat der EZB abhängig von wirtschaftlichen Entwicklungen beschlossen. Der EZB-Rat entscheidet über das Ausmaß und den Zeitpunkt der Senkungen oder Erhöhung des Zinssatzes. Ist der Leitzins niedrig, dann ist es für die Banken leichter, an günstige Kredite zu kommen und somit auch für Verbraucher. Steigt jedoch die Nachfrage bei Darlehen und das Angebot an Krediten wird kleiner, kommt es zu einer Preiserhöhung und somit auch zum steigenden Leitzins. Für eine Preisstabilität kann die EZB den Leitzins erhöhen. Ein niedriger Leitzins sorgt vor allem dafür, dass die Wirtschaft angekurbelt wird. Daher beeinflusst der Leitzins auch indirekt die Preisentwicklung.

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Hinweis
Ist der Leitzins niedrig, dann sind die Zinskosten für Kredite günstig, dafür gibt es jedoch sehr geringe Zinsen auf Sparguthaben. Bei einem hohen Leitzins ist das genau umgekehrt. Kredite werden teurer und die Zinsen auf Spareinlagen steigen wieder. Bei einem hohen Leitzins lohnt sich also die Geldanlage.

Leitzinsen bestimmen die Zinsentwicklung

Wenn Sie einen Kredit beantragen, dann gibt es zwei Möglichkeiten wie der Zinssatz festgelegt wird:

Variable Verzinsung

Nehmen Sie ein Darlehen mit einer variablen Verzinsung auf, dann können die Zinskosten je nach aktuellem Leitzins steigen oder sinken. Die variable Verzinsung spielt vor allem bei einer langen Kreditlaufzeit eine Rolle. Denn wenn Sie aktuell bei einem Darlehen vom günstigen Leitzins profitieren, dann führt eine variable Verzinsung bei einer Erhöhung des Leitzins zu steigenden Kreditkosten.

Feste Verzinsung

Wenn Sie einen Kredit mit einer festen Verzinsung aufnehmen, dann bleibt die Zinslast über den gesamten Zeitraum der Tilgung gleich. Das bedeutet, sollte der Leitzins während der Kreditlaufzeit steigen, zahlen Sie weiterhin die vereinbarten niedrigen Zinskosten. Sollte der Leitzins allerdings noch weiter sinken, dann kann das bei einer festen Verzinsung zum Nachteil werden.

 

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Tipp
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