Eine Zession wird häufig angewendet, damit der Schuldner zahlungsfähig bleibt. Es ist somit ein Instrument zur Liquiditätssicherung. Dabei übernimmt eine Bank die Forderung und nutzt sie als Sicherheit für einen Kredit. Der ursprüngliche Gläubiger bekommt sein Geld sofort – für ihn besteht kein Risiko mehr, dass der Schuldner nicht zahlt.
Praxisbeispiel: Zession im unternehmerischen Kontext
Unternehmen können eine Zession nutzen, um die eigene Liquidität zu sichern, ohne auf die Zahlung ihrer Schuldner warten zu müssen. Bestehen etwa Forderungen des Unternehmens an Kunden und gleichzeitig offene Zahlungen des Unternehmens an einen Lieferanten, können die offenen Rechnungen der Kunden an den Lieferanten verkauft werden. Der Lieferant wird zum Zessionar und kann seine Forderungen statt vom Unternehmen (Zendent) nun direkt beim Kunden des Unternehmens einfordern.
Praxisbeispiel: Gehaltsabtretung als Zession bei einem Privatkredit
In den Vertragsbedingungen eines Kreditvertrags ist meist die Option einer Gehaltsabtretung mit einbezogen. Diese Möglichkeit dient der Kreditbank dabei als zusätzliche Risikoabsicherung. Kommt der Kreditnehmer (Zendent) mit seinen Raten in Verzug, hat die Bank die Möglichkeit, diese direkt vom Arbeitnehmer des Gläubigers einzufordern. Das regelmäßige Gehalt (Forderung) wird somit an die Bank abgetreten. Sie hat dadurch das Recht, die Raten für den Kredit auf diesem Weg zu bekommen. Das Kreditinstitut kann dem jeweiligen Kreditnehmer aufgrund des geringeren Ausfallrisikos bessere Konditionen für ein Darlehen anbieten.