Bankenrecht ist ein äußerst komplexes Themengebiet. Für das Verständnis der Refinanzierung genügt es jedoch, Folgendes zu wissen:
- Banken besitzen keine unbegrenzten Geldmittel.
- Darüber hinaus sind sie durch nationale und internationale Einkommen verpflichtet, stets gewisse Mindestreserven an Eigenmitteln vorzuhalten.
Das soll insbesondere Bankeninsolvenzen verhindern, wie sie in der Vergangenheit mehrfach vorkamen – teils mit drastischen kaskadierenden Folgen.
Beides sorgt dafür, dass diese Institute nicht so viele Kredite ausgeben können, wie der Markt nachfragt. In solchen Fällen nutzen Banken Refinanzierung als Werkzeug. Vereinfacht erklärt: Indem ein Kreditinstitut sich die für einen Kredit nötigen Gelder aus einer anderen Quelle refinanziert, also wiederbeschafft, muss es bilanziell nicht seine eigenen Mittel dafür aufwenden. Das ist kein „Trick“, sondern eine gängige und sogar gewünschte Vorgehensweise. Die EZB selbst definiert zwei ihrer drei Leitzinsarten für das Refinanzierungsgeschäft und tritt dabei als Kreditgeber für Geschäftsbanken auf.