Langfristige Kredite

 
✓ Langfristige Kredite haben eine Laufzeit von mehr als 10 Jahren.
✓ Sie werden häufig für Immobilienfinanzierungen genutzt, aber auch andere Verwendungszwecke sind möglich.
✓ Meistens werden langfristige Kredite als Annuitätendarlehen mit gleichbleibender monatlicher Rate aufgenommen.
✓ Durch die lange Laufzeit müssen Sie bei langfristigen Krediten insgesamt mit höheren Zinskosten rechnen.

Definition


Die meisten Ratenkredite weisen eine Laufzeit von bis zu 10 Jahren auf. Langfristige Kredite haben hingegen längere Laufzeiten, beispielsweise von 15, 20, 25 oder sogar noch mehr Jahren. Dies bringt einige Vor- und Nachteile mit sich, vor allem bei hohen Kreditsummen wie Bau- oder Immobilienfinanzierungen.

Welche Vor- und Nachteile haben langfristige Kredite?

Kredite können sich nicht nur hinsichtlich ihrer Laufzeit unterscheiden, sondern beispielsweise ebenso hinsichtlich der Art der Rückzahlung und vieler weiterer Konditionen. Die häufigste Kreditart ist der Ratenkredit, auch Annuitätendarlehen genannt, bei dem Sie die Kreditsumme in gleichbleibenden monatlichen Raten tilgen. Vor allem bei hohen Kreditsummen wie Bau- und Immobilienfinanzierungen sind Annuitätendarlehen die häufigste Variante.

Dadurch zahlen die Kreditnehmer für die gesamte Laufzeit – zumindest bis zum Ende der Zinsbindungsfrist – dieselben monatlichen Raten, während die Restschuld immer weiter sinkt. Lange Laufzeiten von über 10 Jahren sind hierbei die Norm. Solche langen Laufzeiten bei Krediten bringen einige Vorteile mit sich, aber genauso Nachteile, die Sie für Ihre Entscheidung kennen und abwägen sollten:

Vorteile von langfristigen Krediten

Der größte Vorteil von langfristigen Krediten liegt in der geringeren monatlichen Ratenhöhe. Indem die Kreditsumme sowie Zinsen über einen längeren Zeitraum hinweg zurückgezahlt werden, sinkt also Ihre monatliche Belastung und Sie können sich insgesamt einen größeren Kredit leisten. Noch dazu genießen Sie mehr Planungssicherheit durch eine längere Zinsbindung und Sie können größere Investitionen mit einem geringen Eigenkapitalanteil tätigen.

 

Nachteile von langfristigen Krediten

Langfristige Kredite sind teurer, da sich die Restschuld langsamer verringert und insgesamt mehr Zinsen anfallen. Außerdem sind sie mit höheren Risiken verbunden, z.B. durch finanzielle Schwankungen, die zu Risikoaufschlägen führen können. Eine langfristige Bindung schränkt zudem die Flexibilität ein. Verbleibt am Ende der Zinsbindung eine Restschuld, besteht zudem ein Zinsänderungsrisiko, das die Planungssicherheit einschränkt.

 

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Gut zu wissen
Sie können auch Glück haben und die Zinsen sind bei langfristigen Krediten zwischenzeitlich gesunken, sodass Sie nach dem Ende der Zinsbindung einen günstigeren Kredit erhalten. Ob bei langfristigen Krediten auch eine lange Zinsbindung sinnvoll ist, hängt daher vom Einzelfall wie der zu erwartenden Zinsentwicklung oder Ihrer finanziellen Flexibilität ab.

Die häufigsten Arten von langfristigen Krediten

Das Annuitätendarlehen für eine Bau- oder Immobilienfinanzierung ist die beliebteste, aber nicht die einzige Variante der langfristigen Kredite. Sie lassen sich stattdessen nach der Art von Darlehen unterscheiden, sprich wie sie getilgt werden, und nach dem jeweiligen Verwendungszweck. Ein Überblick:

Hierbei bleibt, wie vorab geschildert, die monatliche Rate gleich, indem der Zinsanteil sinkt und der Tilgungsanteil steigt. Dadurch bietet es Planungssicherheit sowie Zinsvorteile.

Bei dieser Variante bleibt die Tilgung konstant. Durch die sinkende Restschuld verringern sich aber der Zinsanteil sowie die monatliche Rate des Tilgungsdarlehens stetig.

Hier werden während der gesamten Laufzeit nur die Zinsen gezahlt. Die Kreditsumme wird erst zum Ende des Darlehens als Einmalzahlung getilgt. Das bedeutet eine geringe monatliche Belastung, aber hohe Zinskosten sowie ein gewisses Risiko durch die Endbelastung.

Solche Kredite werden von staatlichen Institutionen zu vergünstigten Konditionen vergeben. Sie ermöglichen oft Zinseinsparungen, mehr Flexibilität sowie tilgungsfreie Anlaufjahre. Sie sind allerdings zweckgebunden und nur begrenzt verfügbar.

Sie ermöglichen Ihnen den Kauf von Autos, Immobilien oder anderen Gütern ohne hohe Anfangsinvestitionen. Die Eigentumsrechte erhalten Sie aber erst zum Ende der Laufzeiten.

Sie werden oft mit langen Laufzeiten an Unternehmen vergeben, damit diese wichtige Investitionen tätigen und wirtschaftlich wachsen können – insbesondere in der Gründungsphase.

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Schuldscheindarlehen und Schuldverschreibungen
Auch Schuldscheindarlehen und Schuldverschreibungen gehören zu den langfristigen Krediten. Hierbei handelt es sich um spezielle Kredite für mittelständische oder große Unternehmen, bei denen ein Schuldschein oder Wertpapier als Sicherheit hinterlegt wird. Schuldscheindarlehen sind dabei nicht börsennotiert. Demgegenüber sind Schuldverschreibungen börsengehandelt. Bundes- oder Staatsanleihen zählen ebenfalls zu dieser Sonderform der langfristigen Kredite.

Typische Verwendungszwecke von langfristigen Krediten

  • Immobilienfinanzierungen, auch Baufinanzierung oder Hypothekendarlehen genannt. Die Laufzeiten betragen oft 10 bis 30 Jahre – mehr ist unter Umständen möglich. Da die Immobilie selbst als zusätzliche Sicherheit für die Bank dient, bieten Immobilienfinanzierungen oft attraktive Konditionen. Sie werden meist als Annuitätendarlehen, Tilgungsdarlehen oder Endfälligkeitsdarlehen gestaltet.
  • Investitionskredite werden von Unternehmen aufgenommen, um zum Beispiel Maschinen, Gebäude oder Projekte mit Laufzeiten von bis zu 20 Jahren zu finanzieren. Diese Kredite sind oft zweckgebunden und können auch als Förderkredit infrage kommen.
  • Öffentliche Kredite sowie Staatsanleihen haben lange Laufzeiten von 10 oder sogar bis zu 50 Jahren. Indem Bürger, Investoren oder Unternehmen diese Anleihen kaufen, finanzieren sie die Kredite der Staaten oder Gemeinden mit und profitieren von Zinszahlungen.
  • Langfristige Konsumkredite sind für teure Konsumgüter wie Autos üblich. Typische Laufzeiten betragen 5 bis 15 Jahre. Solche Konsumkredite weisen meist höhere Zinsen auf als Immobilienkredite, bieten dafür aber mehr Flexibilität und können beispielsweise auch als Bildungsdarlehen oder Kredit zur freien Verwendung genutzt werden. Erneut sind Annuitätendarlehen dabei meist die erste Wahl.

Übliche Konditionen bei langfristigen Krediten

Indem Sie gezielt nach einem langfristigen Kredit suchen, sind bereits lange Laufzeiten von zehn, 20 oder mehr Jahren vorgegeben. Doch die anderen Konditionen können abhängig von der gewünschten Kreditsumme, von Ihrer Bonität, vom Verwendungszweck und von weiteren Faktoren differieren. Merken Sie sich hierbei: Je länger die Laufzeit ist, desto länger müssen Sie auch Zinsen bezahlen, weshalb langfristige Kredite insgesamt oft teuer sind – selbst bei attraktiven Zinssätzen. Wählen Sie die Laufzeit deshalb stets so kurz wie möglich, aber so lange wie nötig.

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Tipp
Wenn Sie sich mehr Flexibilität wünschen, können Sie für langfristige Kredite die Möglichkeit zu Sondertilgungen vereinbaren. Ansonsten müssen Sie für zusätzliche Tilgungen oder eine vorzeitige Ablösung mit einer hohen Vorfälligkeitsentschädigung rechnen.

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