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Eigenleistung beim Hausbau: Sparen durch Schwitzen?

Bei jedem einzelnen Arbeitsschritt rund um den Hausbau gibt es die Möglichkeit, ihn selbst oder durch Profis durchführen zu lassen. Beginnend beim Freiräumen des Grundstücks vor dem Ausheben der Baugrube bis zur Montage des Klingelschilds. Doch rechnet sich diese Eigenleistung finanziell – und unter welchen Bedingungen funktioniert sie?

Eigenleistung beim Hausbau: Selbst anpacken, wo es geht

Um ein Haus zu errichten, sind ganz unterschiedliche Arbeiten, genannt Gewerke, nötig. Für alles davon gibt es spezialisierte Handwerkerfirmen. Deren Kosten setzen sich primär aus drei Positionen zusammen:

  • Preis der nötigen Materialien
  • Anschaffungskosten und Verschleiß der Werkzeuge
  • Arbeitslohn der Handwerker, meist nach Stunden, Quadratmeter oder ähnlichen Kenngrößen abgerechnet

Dadurch sind Handwerker stets die kostspieligste Möglichkeit, um all diese Gewerke zwischen Gießen der Bodenplatte und Eindecken des Dachs durchzuführen. Vor allem der Arbeitslohn wirkt sich drastisch aus. Zwar kann der genaue Preis durch Faktoren wie Lage, Auftragssituation, Anfahrt, Komplexität der Arbeit und Ähnliches deutlich schwanken. Aktuell (2025) müssen Sie jedoch, je nach Art des Gewerks, mit 50 und 120 Euro pro Handwerkerstunde rechnen – und pro anwesender Person. Bei einem typischen Einfamilienhaus-Neubau können hierdurch bis zu 60 Prozent der Gesamt-Baukosten allein auf den Arbeitslohn entfallen. Eigenleistung ist unter dieser Voraussetzung alles, was Sie, Familienmitglieder, Nachbarn oder Freunde anstelle der jeweiligen Handwerker als private Heimwerker oder Laienhandwerker durchführen, um damit explizit die nötige Leistung eines Profis zu ersetzen. Im Idealfall ohne jede Kostenerstattung.

Eigenleistung beim Hausbau: Das kann es Ihnen bringen

Alles, was Sie in Eigenregie rund um den Hausbau durchführen, spart bares Geld – und das nicht zu knapp. Stellen Sie sich beispielsweise vor, zwei Fliesenlegergesellen müssten sich zusammen 30 Stunden lang um Ihr Badezimmer im Neubau kümmern. Bei einem üblichen Stundensatz von zirka 80 Euro pro Kopf macht das einen reinen Arbeitslohn von 4.800 Euro. Würden Sie stattdessen den Job übernehmen, fielen diese Kosten ersatzlos weg. In der Realität wäre die Ersparnis sogar noch größer – etwa, weil keine Anfahrten und Mehrwertsteuern anfielen.

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Hinweis
Indem Eigenleistung also alles aus der Gleichung herausnimmt, was zu den Handwerkerkosten gehört, lassen sich damit erhebliche Beträge einsparen. Mehr noch: Indem Sie das Thema Eigenleistung von Anfang an mit auf die Agenda nehmen, bevor Sie die Finanzierung der Immobilie mit Ihrem Kreditinstitut finalisieren, können Sie sogar das Immobiliendarlehen anders gestalten. Denn viele Banken sind gewillt, Eigenleistung mit 10 bis 15 Prozent als Ersatz für mangelndes Eigenkapital anzuerkennen.

 

Das bedeutet: Obwohl Sie diese Eigenmittel nicht haben, tut Ihr Kreditgeber so, als hätten Sie das Geld auf dem Konto. Dementsprechend kalkuliert er das Darlehen mit einem höheren Eigenkapitalanteil. Die Zinsen werden günstiger, Sie können die finanzierungsseitigen Kosten um mehrere Tausend Euro drücken und müssen hinterher lediglich entsprechende Kauf- und bestätigte Arbeitsnachweise vorweisen. Bevor Sie jedoch nun beschließen, das halbe Haus im Alleingang zu errichten, sollten Sie bedenken, dass sich zwei Kostenpunkte der Handwerker nicht einreduzieren lassen – oder bei Eigenleistungen sogar teurer für Sie werden. Obendrein kommt noch ein dritter Punkt hinzu:

Sie benötigen vielleicht keinen Fliesenleger – müssen aber Fliesen, Fliesenkleber und Fugenmörtel besorgen. Gleiches gilt für alle anderen Baumaterialien. Dazu kommt, dass die meisten Profi-Handwerker Materialien oftmals zu besseren Konditionen bekommen. Entweder, weil sie als Großabnehmer Vergünstigungen erhalten oder Zugang zu Händlern haben, die gar nicht an die Allgemeinheit verkaufen – sondern nur an Personen mit Gewerbeschein. Ob Zementsack oder Dachziegel, Sie müssen diese Dinge nicht nur selbst anschaffen, sondern oftmals teurer, als wenn der Handwerker sie besorgt.

Dieser Punkt kann sehr kostspielig sein. Denn bei einem Handwerker sind sämtliche Standard- und Spezialwerkzeuge für den Job bereits vorhanden. Was Sie ihm davon überhaupt bezahlen, ist also nur ein kleiner Bruchteil, der sich aus dem Verschleiß ergibt – sofern diese Kosten nicht sowieso in anderen Kostenpunkten verschwinden. Sie hingegen müssen für eine Eigenleistung im Zweifelsfall all diese Werkzeuge selbst beschaffen, also kaufen, mieten oder leihen. Je weniger Sie bereits besitzen, desto mehr Geld müssen Sie ausgeben. Manches werden Sie allerdings nach der Nutzung weiterverkaufen können und somit die Kosten reduzieren.

Einige wenige Gewerke müssen zwangsweise von Handwerkern durchgeführt werden. Das sind primär die Anschlüsse von Wasser, Gas und Elektrik. Sofern Sie also nicht selbst eine Elektrofachkraft sind, dürften Sie lediglich die Kabel verlegen und Schalter verbauen, jedoch nicht zu einem System zusammenstecken. Das Problem: Bei Arbeiten, die darüber hinausgehen, können Kreditinstitute durchaus Qualifikationsnachweise je nach Gewerk verlangen, bevor sie bei der Finanzierung eine Eigenleistung akzeptieren. Je stärker Sie auf die „Muskelhypothek“ setzen möchten, desto komplizierter kann es deshalb werden, das passende Institut auszuwählen.

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Tipp
Bei allen Summen, die sich tatsächlich durch Eigenleistung sparen lassen, ist es ratsam, sich und das eigene Können nicht zu überschätzen. Die davon ausgehenden Risiken können teurer sein als jeder Handwerker. Etwa dann, wenn Sie etwas nicht zeitnah oder qualitativ hinbekommen und es vom Profi korrigiert werden muss. Je weniger routiniert Sie sind, desto eher sollten Sie sich auf Arbeiten beschränken, die nicht schwierig sind und deren Güte unerheblich für das Gesamtergebnis ist. Auch so gibt es zwischen Lastentragen, Tapezieren, Anstreichen, Bohren und Stemmen von Leitungsschächten genug zu tun, was sich in eingesparten Geldmitteln niederschlägt.

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FAQ zum Thema Eigenleistung beim Hausbau

Darunter versteht man alle Tätigkeiten, die statt von einem Handwerker durch den Bauherr oder sein privates Umfeld durchgeführt werden.

Ja, die meisten Banken sind gewillt, diesen körperlichen Einsatz ebenso gelten zu lassen wie finanzielle Eigenmittel. Oft aber nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz und teilweise erst nach Qualifikationsnachweisen.

Prinzipiell sollten Sie dabei nur vom reinen Arbeitslohn der Handwerker ausgehen und auch alle Sparkalkulationen so durchführen.

Ja, auf dem Bau gibt es sehr viele Arbeiten, die nur wenig bis gar keine Einarbeitung benötigen. Dazu können Sie auch mit beteiligten Handwerksfirmen sprechen, ob Sie diesen vielleicht zuarbeiten können.

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