Es gibt unzählige Möglichkeiten, einen Transporter, VW-Bus, Kastenwagen oder Bulli zum Camper umzubauen. Den Innenausbau können Sie mit ein bisschen handwerklichem Geschick komplett selbst übernehmen oder schon fertige Holzmodule im Baumarkt oder Fachhandel kaufen. Bevor Sie mit der Planung und dem Camper-Ausbau beginnen, sollten Sie zunächst das Fahrzeug komplett entkernen. Je nachdem, welchen Nutzen Ihr Camper am Ende haben soll, müssen Sie verschiedene Kostenfaktoren für den Ausbau einplanen. Die Höhe der Gesamtkosten hängt von Ihren individuellen Vorstellungen, der Wahl der verschiedenen Materialien sowie der eingebauten Technik ab. Zu den kostspieligeren Anschaffungen zählen das Einbauen von zusätzlichen Fenstern, Solaranlagen, Batterien, Standheizungen oder Warmwasseranlagen.
Mit folgenden Basis-Kosten können Sie ungefähr rechnen:
Isolierung
Der erste Schritt nach dem entkernen ist das Isolieren und dämmen des Innenraums. Mit der richtigen Wärmeisolierung regeln Sie die Temperatur in Ihrem Camper und vermeiden Tauwasser, welches zu Schimmel oder Rost führen kann. Achten Sie bei der Wahl des Materials darauf, dass es geschlossenporig ist. Das gängigste Material für die Isolierung der Wände ist Armaflex Selbstklebend (ca. 11 Euro pro m²), da es sich leicht verarbeiten lässt. Den Boden können Sie dann mit Hartschaumplatten isolieren (ab 6 Euro pro m²). Zudem wird empfohlen, den Wohnraum von der Fahrerkabine zum Beispiel durch einen Thermovorhang zu trennen (ca. 17 Euro pro m). Optional können Sie vor der Wärmeisolierung noch eine Schallisolierung anbringen, welche die Geräusche eindämmt.
Gesamtkosten: ca. 300 Euro
Innenverkleidung
Der Gestaltung des Innenraums sind keine Grenzen gesetzt. Überlegen Sie sich im Voraus, welche Module platzsparend sind und Stauraum ermöglichen. Holz eignet sich durch seine leichte Verarbeitung am besten für die Innenverkleidung Ihres Campers. Für die Wände können Sie zum Beispiel Profilholz verwenden (ab 6 Euro pro m²). Den Boden können Sie mit MDF-Platten verlegen und mit einem PVC-Bodenbelag verkleiden (beides (ab 6 Euro pro m²). Neben den reinen Materialkosten sollten Sie zudem Budget für die Holzlackierung, Schrauben, Winkel und Holzkleber (bis zu 100 Euro) einplanen. Wenn Sie zusätzlich ein Ausstellfenster einbauen wollen, dann können Sie für ein Fenster mit Kosten in Höhe von ca. 250 Euro rechnen.
Gesamtkosten: ca. 500 Euro mit Fenster
Elektrik
Eine integrierte Stromversorgung in Ihrem Camper brauchen Sie für die Verwendung eines Kühlschranks, Lichtquellen sowie Stromanschlüsse. Dafür benötigen Sie eine Bordbatterie, die je nach Beschaffenheit und Leistung im Schnitt zwischen 100 Euro und 1.500 Euro kosten kann sowie ein Batterieladegerät (ca. 130 Euro). Um die Batterie mit Strom zu versorgen, können Sie entweder das Stromnetz außerhalb Ihres Campers verwenden (Landstrom), ein Solarpanel installieren oder eine separate Lichtmaschine verwenden. Die Anschaffungskosten einer Solaranlage liegen je nach Leistung in der Regel zwischen 400 Euro und 1.700 Euro. Je nachdem, welche zusätzliche Technik Ihr Camper haben soll, müssen Sie mit weiteren Kosten für zum Beispiel eine Standheizung (ca. 1.000 Euro) oder eine Warmwasseranlage rechnen.
Gesamtkosten: zwischen 500 Euro und 4.200 Euro
Inneneinrichtung
Je nachdem, welche Ausstattung Ihr Camper haben soll, müssen Sie zusätzliche Materialkosten für Möbel einplanen. Dazu zählen zum Beispiel die Kosten für Bettkonstruktion, Tisch, Schränke, Küche oder Arbeitsfläche. Dafür eignen sich ebenfalls Profilholz, Pappel-Sperrholz und Spanplatten. Wer in seinem Camper für längere Zeit übernachten möchte, braucht eine für die Maßen passende Matratze (ab 100 Euro). Wenn Sie das Bett tagsüber als Sitzecke umfunktionieren, dann lohnt sich der Kauf einer faltbaren Matratze. Für den Einbau einer kleinen Küche sollten Sie außerdem folgende Kostenpunkte mit einrechnen: Kühlschrank (ab 200 Euro), Kocher-Spül-Kombination (ab 250 Euro), Wasserhahn (ab 15 Euro), Wasserpumpe (ca. 15 Euro), Gasflasche und Gasanschluss (ca. 60 Euro) sowie ein Abwasserkanister (ab 20 Euro).
Gesamtkosten: ca. 600 Euro